Donnerstag, 24. September 2009

Toronto - einige Eindrücke

Nach bald einmonatigem Aufenthalt in Toronto, Ontario, finde ich endlich mal wieder die Zeit für einen Eintrag. Leicht erschöpft vom vielen Reisen war ich erstmals froh, ein Bett für mehr als zwei Nächte zu beziehen und - welch Luxus - dazu auch noch ein ganzes Zimmer für mich zu haben :) Glücklicherweise blieben mir vor dem Uni-Stress noch ein paar Stunden, um die Stadt zu erkunden.













Ich wohne hier sehr nahe am Stadtzentrum oder eben "downtown", wie man hier sagen würde. Gleich fünf Gehminuten von der durchaus angenehmen Residenz, die ich mit meinem Mitbewohner Simon (auch HSG-Austausch) teile, befindet sich mit dem Dundas Square der wohl meist-frequentierteste Platz in Kanada. Nach zwei mehr oder minder interessanten Einführungstagen an der Schulich School of Business genossen wir Austauschstudenten ein Erkundungswochenende in Toronto mit Schiff- und Busfahrt, Baseballspiel (Toronto Blue Jays - New York Yankees: 14 - 8!) und natürlich etwas Ausgang.





Danach holte uns der Schrecken des Alltags leider allzu schnell. Die Schulich School ist, abgesehen davon dass sie an der York University und somit eine volle Stunde Transfer von downtown weg liegt, eine echt gute Uni. Sie liegt in Kanada zuoberst in den Business School Rankings. Die Dozenten kommen direkt aus der Praxis, was sich in eher pragmatischem Inhalt ausdrückt. Der Unterrichststil variiert extrem vom aus der Schweiz bekannten. Hier stehen Assignments (Zwischenarbeiten), mündliche Beteiligung und die Interaktion mit Lehrpersonen im Vordergrund, was sicherlich für die Verbesserung meiner Englischkenntnisse von Vorteil sein wird. Jedoch ergibt sich durch den Urwald an Zwischenprüfungen und Semesterarbeiten auch ein beträchtlicher, kontinuierlicher Arbeitsaufwand, der Reisetrips erschwert. Anbei habe ich einige Eindrücke von unserem top-modernen Schulich-Gebäude angehängt.





Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil meines Uni-Lebens ist die University of Toronto oder "UofT". Diese extrem grosse Uni liegt nur wenige hundert Meter von meinem Wohnort entfernt und bietet einen  wunderschönen Campus mit vielen Grünflächen und alt-ehrwürdigen Gebäuden. So verbringe ich meine Lernzeit, wann immer ich nicht gerade an die Schulich in den Unterricht muss, in der Gerstein Bibliothek. Hierzu auch ein paar Bilder von der "UofT".


Samstag, 12. September 2009

Moose Travel: Banff - Kelowna - Vancouver

Zurück aus Jasper entschloss ich mich, in Banff 3 Tage Zwischenhalt zu machen um einige Wanderungen zu unternehmen. So erklomm ich am ersten Tag mit zwei Kolleginnen den Sulphur Mountain, von welchem aus man einen tollen Blick auf Banff und Umgebung hat.




Am zweiten Tag schloss ich mich einer lokalen Wandergruppe an, weil dies wegen möglichen Bärenbegnungen sicherer ist und nur wenige Wanderungen ohne Auto durchgeführt werden können. Wiederum bei tollem Wetter wanderten wir von den Sunshine Meadows in einer sechsstündigen Wanderung zum Citadell Pass und zurück. Der Citadel Pass ist ein Pass am Rande des Banff National Parks, von welchem aus das Matterhorn der Rockies - der Mount Assiniboine - zu sehen ist.

 
 


Den letzten Tag in Banff nutzte ich mit einer deutschen Kollegin für eine Kanufahrt auf dem Bow River. Danach galt es noch, das alpine Kleinstädtchen Banff etwas genauer zu erkunden.


Von Banff aus nahmen wir die Rückreise in Richtung Vancouver in Angriff. Am ersten Tag durchquerten wir wiederum den Glacier und den Yoho National Park. Wir machten halt bei den 380 Meter hohen Takakkaw Falls.


Die nächste Übernachtung folgte im sommerlich warmen Kelowna. Wir gingen abends in ein Country Lokal voller Cowboys und Cowgirls. Leider waren wir mit den lokalen Tanzgewohnheiten nur beschränkt vertraut. Dies hinderte uns jedoch nicht, einen tollen Abend zu erleben.

In Vancouver angekommen machte ich mich währen zwei Tagen auf, die bald olympische Stadt zu erkunden. Highlight: Jogging rund um den Stanley Park!

Sonntag, 6. September 2009

Moose Travel: Banff - Jasper - Banff

Von Banff aus wechselte ich den Bus und führte die Reise mit Moose Travel in einer kleineren Gruppe von 10 Leuten und unserem kanadischen Guide Christine fort. Wir fuhren durch den Jasper National Park in Richtung Jasper, wobei wir unterwegs in 2 "Rustic Hostels" übernachteten. Dies sind Hostels, die keine Elektrizität und Annehmlichkeiten wie Dusche und Toilette verfügen. Am ersten Tag unternahmen wir eine Wanderung beim Lake Louise, wobei unsere Kollegen aus Singapore etwas mit schlechter Ausrüstung und wohl auch mangelnder Kondition zu kämpfen hatten :) Die erste Übernachtung in Rampart Creek wurde zwar von einigen Mäusebesuchen überschattet (an schlafen war in unserem Zimmer nicht mehr zu denken, als dies den weiblichen Mitbewohnern zu Ohren kam). Das Hostel verfügte jedoch über eine selbstgebaute Sauna und einen kleinen Fluss, der ideal für die Sauna gut und gerne als eiskalt betittelt werden darf. Somit war das Problem mit der nichtexistenten Dusche auch bereits gelöst.



Am darauffolgenden Tag besichtigten wir die Sunwapta Falls und die berühmten Columbia Icefields, ein Eisfeld mit vielen angehängten Gletschern, welches mit überdimensionalen Bussen befahren wird. Ich habe mir den nicht ganz billigen Ritt gespart. Schliesslich sollte ein Schweizer ja auch wissen wie Eis von nahem aussieht. 




Die nächste Übernachtung tätigten wir im Edith Cavell Hostel, welches am Fusse des Mount Edith Cavell (3363 m.ü.M.) nahe bei einem klaren Bergsee liegt. Von dort aus unternahmen wir am nächsten Tag eine kleinere Wanderung am Gegenhang des Angel Glaciers, welcher an Mount Edith Cavell anlehnt. Vorbei an sich in der Sonne badenden Murmeltieren erklommen wir (mit Ausnahme einiger erschöpfter Singaporer) einen Aussichtspunkt, von dem aus auch der Gletschersee schön zu sehen ist.






Am Nachmittag machten wir uns auf zum Maligne Lake. Auf dem Weg konnten wir eine Herde Bighorn Sheep, einen Hirsch sowie einen Elch beobachten. Der Maligne Lake ist auf seiner Südseite von hohen Bergen umgeben und daher als besonders attraktives Photo-Objekt bekannt. Leider konnte ich die anderen Gruppenmitglieder nicht zu einer Kanufahrt überzeugen und so unternahm ich einen gemütlichen Spaziergang am See, wo ich leicht überrrascht in nächster Nähe auf ein Reh stiess.
Danach fuhren wir weiter zum nahegelegenen Maligne Canyon. Dieser ist an seiner tiefsten Stelle über 50 Meter tief und an der engsten Passage nur ca. einen Meter breit.





Nach zwei Nächten in rustic Hostels übernachteten wir nun im HI Hostel Jasper. Wir  entschieden uns einmal mehr für ein gemeinsam gekochtes Abendessen, wobei uns die Asiaten mit tollen Fleisch und Salatgerichten verköstigten (die Gewürze schienen sie gleich kofferweise mitgebracht zu haben - kein Wunder beim nicht gerade scharfen nordamerikanischen Essen).
Am letzten Tag der Rundtour nach Jasper besuchten wir auf dem Rückweg nach Banff die Athabasca Falls, die - so man den angebrachten Schildern glaubt - eine natürliche Grenze der Fischarten im Athabasca River darstellt. Auf alle Fälle liefern sie eine beeindruckende Kulisse. Nach kurzem Mitagessen über dem äusserst photogenen Peyto Lake ging die Reise weiter zum Moraine Lake. Diesen See mit seiner nur mild milchigen Farbe und den ihn umschränkenden 10 Peaks würde ich wohl als meinen Lieblingssee betitteln. Der Bär, den die nächste Gruppe zwei Tage später quer über den See schwammen sah, ist darüber wohl mit mir einer Meinung.
   
 

Samstag, 5. September 2009

Moose Travel: Vancouver - Sushwap Lake - Banff


Von Vancouver aus unternahm ich eine zweiwöchige Tour mit dem Moose Travel Network. Dies ist ein Bustour, bei der man Plätze in Hostels auf der Strecke vorreserviert erhält und nach Lust und Laune vom Bus abspringen und längere Zeit an einem Ort verbringen kann, bevor man die Reise mit einem anderen Bus fortsetzt.







Auf dem Weg in die Rockies konnten wir unter anderem im Sushwap Lake, an dessen Ufer wir die erste Übernachtung hatten, baden gehen. Am 2. Tag hatten wir die Möglichkeit, eine Kayak-Lektion in Revelstoke zu nehmen und das Gelernte in einem Ausflug umzusetzen. Schliesslich überquerten wir den eindrücklichen Roger's Pass im Glacier National Park und sprangen im Yoho National Park zum ersten Mal in einen "erfrischenden" Gletschersee, den schönen Emerald Lake. Spät Abends in Banff angekommen, verweilten wir nach gemeinsamem Abendessen noch ein wenig im Pub des HI-Hostels.




Mittwoch, 2. September 2009

Calgary - Kootenays - Waterton Lakes



Nach der Reise in die Wildnis des Yukons machten wir uns auf eine Erkundungsfahrt durch die Bergwelt Westkanadas. Noch kurz bei Freunden in Calgary mit Pizza verköstigt machten wir uns auf in die Rockies, wo wir am darauffolgenden Tag die einmaligen Bergseen Lake Moraine und Lake Louise besichtigten und eine kleinere Wanderung zum Plain of Six Glaciers unternahmen. Wie der Name schon sagt sind von diesem Punkt aus sechs Gletscher des Banff National Parks zu sehen.




Danach verabschiedeten wir uns vom Trampelpfad des Massentourismus und suchten die Nipika Lodge am Rande des Kootenay National Parks auf. Auf dem Weg in die Lodge sahen wir auch unseren ersten Bären (ein junger Grizzly). Wenn es einen abgelegeneren Ort gibt als Dürrenäsch, dann haben wir ihn gefunden. Nach einer abgelegen Landstrasse voller Rehe und 12 km Holzfällerweg erreichten wir eine Lichtung mitten im Wald. Die vom Besitzer Lyle und seinem Sohn selbstgebauten Blockhütten für die Gäste waren derart gemütlich, dass uns auch ein Wintersturm nicht gestört hätte. Dies umso mehr, als es in der Lodge gar eine selbstgebaute Sauna und einen mit Holz betriebenen "Hot tub" gab.




Am nächsten Tag führte uns der ehemalige kanadische Langlaufnationaltrainer Lyle auf einer Tageswanderung in strammem Tempo durch ein abgelegenes Tal zu einem auf ca. 2200 M.ü.M. gelegenen Bergsee. Dieser Ort gehört zum "Continental Divide", wie die Kanadier die Wasserscheide zwischen dem Pazifikzufluss im Westen und dem Arktikzufluss im Norden nennen. Lyle war ein genialer Guide, der uns viel über die Wälder und die zweifelsohne dort lebenden Bären beibrachte. Leicht eingeschüchtert von frischem Grizzly-Kot und herumliegenden Rehpfoten machten wir uns auf den Rückweg.

Wir fuhren am nächsten Tag Richtung Süden und fanden uns nach einer Tagesfahrt im Mietwagen im Waterton Lakes National Park an der Grenze zu den USA ein. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit und so wurde nichts aus langen Wandertouren und wir mussten die Landschaft aus dem Auto beobachten. Dies stellte sich im Nachhinein als grosses Glück heraus, konnten wir doch innert wenigen Kilometern ganze 6 Schwarzbären aus dem Auto beobachten. Wir hatten gar die einmalige Möglichkeit eine Bärenmutter mit 2 Jungen über längere Zeit in einigen hundert Meter zu beobachten. Unvergesslich! Schliesslich öffnete sich der Himmel gegen Abend doch noch bevor ein eindrückliches Gewitter aus der Prärie Albertas heranzog. Am letzten Tag der Reise traten wir den Rückweg nach Calgary an, wovon aus ich Richtung Vancouver flog während die Familie die Heimreise antratt.